Bela Mansfeldt an Siegfried Katz

Bela Mansfeldt

war Einzelkind. Sie war vier Jahre alt als die Hamburger Gestapo sie am 19. Juli 1942 gemeinsam mit ihrer Mutter Lotte und ihrer Großmutter Jenny Posner zum Hannoverschen Bahnhof brachte. Von dort wurden sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach dem Tod ihrer Mutter und Großmutter lebte Bela Mansfeldt in einem Waisenhaus im Ghetto. Dort schrieb sie mit Unterstützung Postkarten an Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in Hamburg. Am 23. Oktober 1944 wurde sie mit weiteren Kindern nach Auschwitz-Birkenau verschleppt und dort ermordet.

Transkription Postkarte:

Absender:
Mansfeldt, Bela
Theresienstadt
Post Bauschowitz
Langestraße 18

Herrn Siegfried Katz
Hamburg 13
Dillstr. 15, III.

Lieber Onkel Fritz, dass ich Deine liebe Karte erhalten und mich sehr darüber gefreut habe, habe ich Dir geschrieben, und ich denke, dass Du diese Mitteilung erhalten hast. - Dass meine liebe Mama Lotte und meine gute Oma Posner verstorben sind, wirst Du wohl erfahren haben. - Mir geht es gut. Eure Sendungen machen mir viel Freude und schmecken mir recht gut. Schreib mir bitte bald einmal wieder, auch Tante Eri und Oma Blanca, die Dich und die liebe Tante Hedwig herzlich grüssen lassen, würden gerne häufiger von Euch hören.

Viele liebe Grüße von Eurer Bela

Theresienstadt, 12.6.44.

^{*Zu Gunsten der Lesbarkeit wurde in der Transkription Anpassungen vorgenommen.} 
 

Weitere Recherchemöglichkeiten:

Vimeo Video über die Postkarte: Warum berührt mich die Postkarte besonders? 
Stolperstein-Biografie https://www.stolpersteine-hamburg.de
Weiteres Recherchetool: https://collections.arolsen-archives.org/