denk.mal

Hannoverscher Bahnhof

Gedenktafel am "denk.mal Hannoverscher Bahnhof"

Am Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“

erinnern 20 Tafeln namentlich an mehr als 8000 Jüdinnen und Juden, Sintizze und Sinti sowie Romnja und Roma , die zwischen 1940 und 1945 aus Hamburg deportiert wurden. Am Lohseplatz befindet sich der „Info-Pavillon“ mit einer kleinen Ausstellung. Ab 2026 wird ein von der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte entwickeltes Dokumentationszentrum das Schicksal der Deportierten in die Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung einbetten.

Aktuelle Meldungen

links ein historisches Foto in schwarz-weiß mit Gebäuden und Straßen, links ein Park mit einem Mahnmal, Häuser im Hintergrund

Temporäre Installation: „Ohne jede Hoffnung auf Rückkehr“. Hamburger Sammelorte der Deportationen

Ab dem 27. April 2024 wird die neue Fotoinstallation in der „Fuge“ am denk.mal Hannoverscher Bahnhof zu sehen sein.

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Lange Nacht der Museen auch in Gedenkstätten und Lernorten

Dieses Jahr findet die 21. "Lange Nacht der Museen" am Samstag, den 27. April 2024 statt. Über 50 Hamburger Museen laden von 18 bis 1 Uhr zu einem Besuch ein und haben ein vielfältiges Programm…

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Rundbrief zum Jahreswechsel 2023/2024

Rundbrief zum Jahresende an Überlebende, an Angehörige NS-Verfolgter und an die Freundinnen und Freunde unserer Gedenkstättenarbeit.

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Unser Veranstaltungskalender ist umgezogen!

Mit dem Umzug des Veranstaltungskalenders sind ausschließlich die Veranstaltungen, die in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme stattfinden, auf der Webseite www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de zu sehen. Für…

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„Geschichte in der Gegenwart“: Bericht vom 9. Forum „Zukunft der Erinnerung“

Beim jährlich stattfindenden Forum „Zukunft der Erinnerung“ tauschen sich Nachkomm*innen von NS-Verfolgten und NS-Täter*innen mit Gedenkstättenmitarbeitenden und weiteren Interessierten über Fragen…

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Alle aktuellen Meldungen

Veranstaltungen

  • Mittwoch, 24. April 2024
  • 18:00–20:00
  • Führung

denk.mal Hannoverscher Bahnhof, Lohseplatz, 20457 Hamburg

denk.mal Hannoverscher Bahnhof – Erkundung eines historischen Ortes (Überblicksführung)

Der Hannoversche Bahnhof fungierte im Nationalsozialismus als zentraler Ausgangspunkt für Deportationen von Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma aus Hamburg und… Mehr Informationen

  • Samstag, 27. April 2024–Mittwoch, 31. Juli 2024
  • Ausstellung

denk.mal Hannoverscher Bahnhof, Lohseplatz, 20457 Hamburg

„Ohne jede Hoffnung auf Rückkehr“. Hamburger Sammelorte der Deportationen

Temporäre Installation: Der Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ erinnert an die mehr als 8.000 Jüdinnen und Juden, Sintize, Sinti, Romnja und Roma, die im Nationalsozialismus vom damaligen… Mehr Informationen

Veranstaltungskalender
Fassade des ehemaligen Hannoverschen Bahnhofs in Hamburg

In der Zeit des Nationalsozialismus

erhielt der Hannoversche Bahnhof eine neue Bedeutung. Zwischen 1940 und 1945 wurden über 8.000 aus Hamburg und Norddeutschland stammende Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti, Romnja und Roma, von Hamburg aus, insbesondere über den ehemaligen Hannoverschen Bahnhof deportiert. Sie kamen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager in die deutsch besetzten Gebiete nach Belzec, Litzmannstadt/Lodz, Minsk, Riga, Auschwitz und Theresienstadt. Nur sehr wenige überlebten. Lokale Behörden und Ämter in Hamburg sowie staatliche Organisationen auf Reichsebene trugen die Verantwortung für die Deportationen. Die Mehrheit der deutschen Gesellschaft sah den Verbrechen tatenlos zu oder unterstützte sie.

Nach 1945 geriet der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Hannoversche Bahnhof zunehmend in Vergessenheit; restliche Gebäudeteile wurden 1955 und 1981 abgerissen. Durch die Entwicklung der Hamburger HafenCity rückte der Ort seit Anfang der 2000 Jahre wieder stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Insbesondere Verbände ehemals im Nationalsozialismus Verfolgter setzen sich bis heute für ein würdiges Gedenken an die Opfer am historischen Ort ein.

Namenstafeln am "denk.mal Hannoverscher Bahnhof"

Im Bereich

des ehemaligen Bahnsteigs 2 des Hannoverschen Bahnhofs wurde 2017 der Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ eingeweiht. Hier erinnern 20 Tafeln mit den Namen der Deportierten an die Opfer der Verbrechen. Ein gestalteter Einschnitt in den Park – die „Fuge“ – als symbolische Verlängerung der ehemaligen Gleise und der gestaltete Lohseplatz als ehemaliger Vorplatz des Bahnhofs ergänzen das Gedenkensemble.

Ab 2026 wird in unmittelbarer Nähe ein Dokumentationszentrum das Schicksal der Deportierten in die Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung einbetten. Ebenso wie die Wege der Verfolgten und die Zielorte der Deportationen werden Handlungsspielräume der Mehrheitsgesellschaft und das Handeln von Tatbeteiligten aufgezeigt. Zudem wird das Schicksal jener etwa 1000 meist politisch Verfolgten vorgestellt, die in das „Bewährungsbataillon 999“ der Wehrmacht gezwungen und vom Hannoverschen Bahnhof in den Kriegseinsatz transportiert wurden. Zudem sollen die Geschichte und Nachgeschichte der Verfolgung mit Gegenwartsperspektiven verknüpft werden. Seit November 2018 entwickelt ein sechsköpfiges Team unter der Leitung von Dr. Oliver von Wrochem in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme die Inhalte der geplanten Dauerausstellung.

Geführte Tour am "denk.mal Hannoverscher Bahnhof"

Der Gedenkort ist für Besucherinnen und Besucher frei zugänglich.

Öffnungszeiten des Info-Pavillons:

April–Oktober, Montag–Sonntag, 12.00–18.00 Uhr
Adresse: Lohseplatz, nördlicher Lohsepark in der HafenCity, 20457 Hamburg

Zwischen November und März ist der Besuch des Info-Pavillons nach vorheriger Anmeldung möglich unter der E-Mail-Adresse: juliane.podlaha@gedenkstaetten.hamburg.de (Telefon: 040-428 131 566). 

Der Eintritt ist frei.

Im Zeitraum von April bis Oktober finden am letzten Mittwoch eines jeden Monats um 18 Uhr öffentliche Führungen am Gedenkort im Lohsepark statt. Treffpunkt: Info-Pavillon denk.mal Hannoverscher Bahnhof, Lohseplatz, HafenCity, 20457 Hamburg. Schulklassen und andere Gruppen können einen Rundgang jederzeit kostenpflichtig online oder telefonisch buchen: Museumsdienst Hamburg, Telefon: 040 428 131 0. Die Führung wird auch in englischer Sprache und in deutscher Gebärdensprache angeboten.

Gedenkort und Info-Pavillon sind barrierefrei mit dem Rollstuhl zugänglich.

Kontakt für weitergehende Fragen zum Gedenkort und zum geplanten Dokumentationszentrum: Dr. Oliver von Wrochem (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte)

(Letzte) Lebenszeichen

An einigen Zielorten von Deportationen war es Verfolgten erlaubt, Post zu schreiben und zu empfangen. Trotz strenger Vorgaben und Zensur ermöglichen uns diese Postkarten heute Einblicke in die Gefühlswelt der verschleppten Hamburgerinnen und Hamburger: ihre Hoffnungen, Ängste, Sorgen, Heimweh und Sehnsucht nach befreundeten und verwandten Menschen.

Im Staatsarchiv Hamburg befinden sich über 350 Postkarten aus verschiedenen Ghettos und KZs, die Hamburg erreichten. Einige davon konnten nicht mehr zugestellt werden. Oft, weil die adressierten Menschen schon selbst deportiert worden waren. Einige Karten wurden nie aus den Ghettos oder Konzentrationslagern abgeschickt und blieben in den dortigen Poststellen zurück. Darunter auch über 250 nach Hamburg adressierte Karten aus dem Ghetto Litzmannstadt. Diese befinden sich heute im Archiv im polnischen Łódź.

Überlebende und Nachkomm*innen am Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“

Am Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ erinnern 20 Tafeln an die mehr als 8000 Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma aus Hamburg und Norddeutschland, die zwischen 1940 und 1945 vom Hannoverschen Bahnhof deportiert wurden. Hinter jedem Namen steht eine Geschichte. Nationalsozialistische Verfolgung und Deportationen wirken bis heute in Familiengeschichten und im Leben von Menschen nach.

Die Fotoinstallation „Nicht nur ein Denkmal“ porträtiert am Gedenkort eine ehemalige NS-Verfolgte und sieben Nachkomm*innen von Deportierten. Persönliche Zitate zeigen, welche Bedeutung der Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ für sie hat.

Wir danken ganz herzlich den Porträtierten für ihre Teilnahme am Projekt und die Bereitschaft, ihre Geschichten zu erzählen!