denk.mal

Hannoverscher Bahnhof

Gedenktafel am "denk.mal Hannoverscher Bahnhof"

Am Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“

erinnern 20 Tafeln namentlich an mehr als 8000 Jüdinnen und Juden, Sintizze und Sinti sowie Romnja und Roma , die zwischen 1940 und 1945 aus Hamburg deportiert wurden. Am Lohseplatz befindet sich der „Info-Pavillon“ mit einer kleinen Ausstellung. Ab 2026 wird ein von der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte entwickeltes Dokumentationszentrum das Schicksal der Deportierten in die Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung einbetten.

Aktuelle Meldungen

Jahresbericht 2022

Der Jahresbericht 2022 der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte ist erschienen.

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3 Menschen, rechts eine alte Frau mit Brille, sie blickt auf eine junge Frau, die ein Mikrofon hält und spricht, links ein junger Mann mit langen Haaren, erhört zu.

67. Bundesweites Gedenkstättenseminar in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Das diesjährige Bundesweite Gedenkstättenseminar befasst sich mit persönlichen Perspektiven in der Gedenkstättenarbeit und beleuchtet Tradierungen in der Nachkommenschaft von Verfolgten sowie…

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Wettbewerb für neues Dokumentationszentrum denk.mal Hannoverscher Bahnhof ist entschieden

Am 31. März 2023 wurde in einem Pressegespräch der neue Architekturentwurf durch Kultursenator Dr. Carsten Brosda vorgestellt.

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gezeichnetes Gebäude, davor Menschen Kutschen und Bäume

WARUM HIER? Geschichte und Gedenken im Lohsepark

Eine zweiteilige Installation gibt vom 22. April bis 15. Juli 2023 Einblick in die Geschichte des Ortes.

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Lange Nacht der Museen auch in drei Hamburger Gedenkstätten

Dieses Jahr findet die "Lange Nacht der Museen" am Samstag, den 22. April 2023 statt. 50 Museen laden unter dem Motto "Wir bleiben wach!" von 18 bis 1 Uhr zu einem Besuch und vielfältigem Programm…

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Termine

  • Dienstag, 27. Juni 2023–30. Juni 2023

Ort: Tag 1+4: diverse Orte in Hamburg, Tag 2+3: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum

67. Bundesweites Gedenkstättenseminar

Persönliche Perspektiven in der Gedenkstättenarbeit. Tradierungen in der Nachkommenschaft von Verfolgten und familiengeschichtliche Zugänge zu Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg

Die Bundesweiten Gedenkstättenseminare richten sich an Akteurinnen und Akteure aus dem Bereich der Gedenkstättenarbeit und dienen ihrer Vernetzung, der Stärkung von Gedenkstätten und Dokumentationszentren als historisch-politische und außerschulische Lernorte sowie der Entwicklung der dortigen Bildungsarbeit.

Das diesjährige 67. Bundesweite Gedenkstättenseminar fragt nach der Bedeutung persönlicher Perspektiven in der Gedenkstättenarbeit zu NS-Verbrechen: Welche Rolle spielen die Perspektiven der Nachkommen von NS-Verfolgten, aber auch von Profiteur*innen, von Kollaborateur*innen und Täter*innen für eine zeitgemäße Vermittlung des NS-Unrechts und des Zweiten Weltkriegs? Wie reflektieren Gedenkstättenmitarbeitende ihre eigenen familienbiografischen Hintergründe in unterschiedlichen Regionen der Welt? Und wie verändern sich Zugänge zur NS-Geschichte vor den Hintergründen verflechtungsgeschichtlicher Perspektiven auf das 20. Jahrhundert, des weltweiten Wandels von Migration geprägten Gesellschaften, aktueller geschichtspolitischer Entwicklungen sowie dem Ende direkter (Zeit-)Zeugenschaft?

Eine Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Gedenkstättenreferat der Stiftung Topographie des Terrors

Programm   Anmeldeformular
Anmeldefrist ist der 15. Mai 2023. Anmeldungen und Rückfragen richten Sie bitte an Amina Edzards:                                                        
E-Mail: amina.edzards@gedenkstaetten.hamburg.de, Tel.: 040 428 131-522.

 

  • Mittwoch, 28. Juni 2023 18:00–20:00

Info-Pavillon denk.mal Hannoverscher Bahnhof

denk.mal Hannoverscher Bahnhof – Erkundung eines historischen Ortes

Der Hannoversche Bahnhof fungierte im Nationalsozialismus als zentraler Ausgangspunkt für Deportationen von Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma aus Hamburg und Norddeutschland. Der Rundgang erläutert das historische Geschehen und stellt Einzelschicksale vor. Zudem wird der öffentliche Umgang mit dem Ort nach 1945 diskutiert.

Die Überblicksführungen werden von April bis Oktober in Kooperation mit der HafenCity Hamburg GmbH angeboten.

  • Dienstag, 4. Juli 2023 18:15–19:45

Universität Hamburg Hauptgebäude, Hörsaal J Edmund-Siemers-Allee 1 20146 Hamburg

„Verbleib unbekannt“. Die Perspektiven der rassisch Verfolgten auf den Luftkrieg über Hamburg

Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma lebten im Zweiten Weltkrieg in mehrfacher Hinsicht unter großem Druck. So waren sie der Verfolgung durch das NS-Regime ausgesetzt und von Deportation bedroht. Gleichzeitig waren sie oft schutzlos den Bombardierungen im Luftkrieg ausgesetzt, weil sie in den öffentlichen Luftschutzkellern und -räumen keine Zuflucht fanden, sondern allenfalls in eigenen Luftschutzräumen. In der chaotischen Situation nach der „Operation Gomorrha“ ergriffen einzelne Verfolgte die Möglichkeit, mit einer anderen Identität außerhalb von Hamburg unterzutauchen.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die Verfolgungssituation der rassisch Verfolgten im Kontext des Zweiten Weltkriegs und gibt dabei insbesondere Einblicke in das persönliche Erleben des Luftkriegs und das individuelle Handeln der Verfolgten angesichts eines Ausnahmezustands im zerstörten Stadtraum.

Vortragende: Dr. Kristina Vagt, Kuratorin / Stefan Wilbricht, Kurator, beide KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Projekt "denk.mal Hannoverscher Bahnhof" – in Kooperation mit dem Forschungsverbund zur Kulturgeschichte Hamburgs (FKGHH) und dem Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e.V.

Vortrag im Rahmen der öffentlichen Vorlesungsreihe "Andocken 21: FKGHH in Kooperation mit dem Mahnmal St. Nikolai"

  • Sonntag, 9. Juli 2023 16:00–17:30

denk.mal Hannoverscher Bahnhof – Ein Ort zwischen Vergangenheit und Zukunft

denk.mal Hannoverscher Bahnhof – Ein Ort zwischen Vergangenheit und Zukunft

Inmitten der HafenCity befindet sich seit 2017 der Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof. Er erinnert an die mehr als 8.000 Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus von hier aus in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt wurden. In unmittelbarer Nachbarschaft entsteht ein Dokumentationszentrum, das diesen Teil der Hamburger Geschichte beleuchten wird. Im nahe gelegenen Überseehafen ist mit dem denk.mal Fruchtschuppen C ein weiteres Erinnerungszeichen geplant. Wir laden zu einer Erkundung der Gedenklandschaft in der HafenCity ein: Wer engagierte sich hier für welches Projekt, und welche Hindernisse waren dabei zu überwinden? Wie sehen gestalterische und architektonische Konzepte aus? Eine Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Elbsommer“.

  • Mittwoch, 26. Juli 2023 18:00–20:00

Info-Pavillon denk.mal Hannoverscher Bahnhof

denk.mal Hannoverscher Bahnhof – Erkundung eines historischen Ortes

Der Hannoversche Bahnhof fungierte im Nationalsozialismus als zentraler Ausgangspunkt für Deportationen von Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma aus Hamburg und Norddeutschland. Der Rundgang erläutert das historische Geschehen und stellt Einzelschicksale vor. Zudem wird der öffentliche Umgang mit dem Ort nach 1945 diskutiert. Die Überblicksführungen werden von April bis Oktober in Kooperation mit der HafenCity Hamburg GmbH angeboten.

Fassade des ehemaligen Hannoverschen Bahnhofs in Hamburg

In der Zeit des Nationalsozialismus

erhielt der Hannoversche Bahnhof eine neue Bedeutung. Zwischen 1940 und 1945 wurden über 8.000 aus Hamburg und Norddeutschland stammende Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti, Romnja und Roma, von Hamburg aus, insbesondere über den ehemaligen Hannoverschen Bahnhof deportiert. Sie kamen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager in die deutsch besetzten Gebiete nach Belzec, Litzmannstadt/Lodz, Minsk, Riga, Auschwitz und Theresienstadt. Nur sehr wenige überlebten. Lokale Behörden und Ämter in Hamburg sowie staatliche Organisationen auf Reichsebene trugen die Verantwortung für die Deportationen. Die Mehrheit der deutschen Gesellschaft sah den Verbrechen tatenlos zu oder unterstützte sie.

Nach 1945 geriet der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Hannoversche Bahnhof zunehmend in Vergessenheit; restliche Gebäudeteile wurden 1955 und 1981 abgerissen. Durch die Entwicklung der Hamburger HafenCity rückte der Ort seit Anfang der 2000 Jahre wieder stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Insbesondere Verbände ehemals im Nationalsozialismus Verfolgter setzen sich bis heute für ein würdiges Gedenken an die Opfer am historischen Ort ein.

Namenstafeln am "denk.mal Hannoverscher Bahnhof"

Im Bereich

des ehemaligen Bahnsteigs 2 des Hannoverschen Bahnhofs wurde 2017 der Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ eingeweiht. Hier erinnern 20 Tafeln mit den Namen der Deportierten an die Opfer der Verbrechen. Ein gestalteter Einschnitt in den Park – die „Fuge“ – als symbolische Verlängerung der ehemaligen Gleise und der gestaltete Lohseplatz als ehemaliger Vorplatz des Bahnhofs ergänzen das Gedenkensemble.

Ab 2026 wird in unmittelbarer Nähe ein Dokumentationszentrum das Schicksal der Deportierten in die Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung einbetten. Ebenso wie die Wege der Verfolgten und die Zielorte der Deportationen werden Handlungsspielräume der Mehrheitsgesellschaft und das Handeln von Tatbeteiligten aufgezeigt. Zudem wird das Schicksal jener etwa 1000 meist politisch Verfolgten vorgestellt, die in das „Bewährungsbataillon 999“ der Wehrmacht gezwungen und vom Hannoverschen Bahnhof in den Kriegseinsatz transportiert wurden. Zudem sollen die Geschichte und Nachgeschichte der Verfolgung mit Gegenwartsperspektiven verknüpft werden. Seit November 2018 entwickelt ein sechsköpfiges Team unter der Leitung von Dr. Oliver von Wrochem in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme die Inhalte der geplanten Dauerausstellung.

Geführte Tour am "denk.mal Hannoverscher Bahnhof"

Der Gedenkort ist für Besucherinnen und Besucher frei zugänglich.

Öffnungszeiten des Info-Pavillons:

April–Oktober, Montag–Sonntag, 12.00–18.00 Uhr
Adresse: Lohseplatz, nördlicher Lohsepark in der HafenCity, 20457 Hamburg

Zwischen November und März ist der Besuch des Info-Pavillons nach vorheriger Anmeldung möglich unter der E-Mail-Adresse: amina.edzards@gedenkstaetten.hamburg.de (Telefon: 040-428 131 522). 

Der Eintritt ist frei.

Im Zeitraum von April bis Oktober finden am letzten Mittwoch eines jeden Monats um 18 Uhr öffentliche Führungen am Gedenkort im Lohsepark statt. Treffpunkt: Info-Pavillon denk.mal Hannoverscher Bahnhof, Lohseplatz, HafenCity, 20457 Hamburg. Schulklassen und andere Gruppen können einen Rundgang jederzeit kostenpflichtig online oder telefonisch buchen: Museumsdienst Hamburg, Telefon: 040 428 131 0. Die Führung wird auch in englischer Sprache und in deutscher Gebärdensprache angeboten.

Gedenkort und Info-Pavillon sind barrierefrei mit dem Rollstuhl zugänglich.

Kontakt für weitergehende Fragen zum Gedenkort und zum geplanten Dokumentationszentrum: Dr. Oliver von Wrochem (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte)

(Letzte) Lebenszeichen

An einigen Zielorten von Deportationen war es Verfolgten erlaubt, Post zu schreiben und zu empfangen. Trotz strenger Vorgaben und Zensur ermöglichen uns diese Postkarten heute Einblicke in die Gefühlswelt der verschleppten Hamburgerinnen und Hamburger: ihre Hoffnungen, Ängste, Sorgen, Heimweh und Sehnsucht nach befreundeten und verwandten Menschen.

Im Staatsarchiv Hamburg befinden sich über 350 Postkarten aus verschiedenen Ghettos und KZs, die Hamburg erreichten. Einige davon konnten nicht mehr zugestellt werden. Oft, weil die adressierten Menschen schon selbst deportiert worden waren. Einige Karten wurden nie aus den Ghettos oder Konzentrationslagern abgeschickt und blieben in den dortigen Poststellen zurück. Darunter auch über 250 nach Hamburg adressierte Karten aus dem Ghetto Litzmannstadt. Diese befinden sich heute im Archiv im polnischen Łódź.