Frieda Larsen

Frieda Larsen steht vor dem Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“, 2017
Frieda Larsen am Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“, 2017 (Foto: Miguel Ferraz Araújo)
„Das ist, soweit ich weiß, in Deutschland der erste Platz, wo es ein gemeinsames Gedenken gibt. Und ich bin immer noch der Auffassung, diese zwei Gruppen der Menschen sind aus den gleichen Gründen verfolgt worden. Und deshalb war mein Anliegen, dass das gemeinsam gemacht wird. Und somit haben wir das jetzt hier. Aber das Dokumentationszentrum steht da immer noch nicht. Und 2012 war es uns versprochen. Und damit das nicht in Vergessenheit gerät, muss meiner Meinung nach der Senat von sich aus jedes Jahr mindestens einmal ganz offiziell zum Gedenken hier einladen!“

Frieda Larsen, geb. Lehing, und ihre Familie wurden im Nationalsozialismus antiziganistisch entrechtet und verfolgt. Viele ihrer Verwandten und Freund*innen wurden vom Hannoverschen Bahnhof 1940 in das Zwangsarbeitslager Belzec und 1943 in das KZ und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet. Frieda und ihre Geschwister galten als „Mischlinge“, da ihr Vater der Gruppe der Sinti angehörte, nicht aber ihre Mutter. Sie wurden in der Schule diskriminiert. Ihr Vater wurde zur Zwangsarbeit im Luftschutzdienst im Hafen eingesetzt. Die Familie lebte in ständiger Angst, ebenfalls deportiert zu werden.

Frieda, ihre Eltern und ihre Geschwister überlebten den Krieg in Hamburg. Bei Kriegsende war Frieda 15 Jahre alt. Seit vielen Jahren engagiert sie sich im Auschwitz-Komitee und setzte sich für die Entstehung des Gedenkortes und des Dokumentationszentrums „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ ein.

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Ein Mann hält seinen Sohn an der Hand und eine Frau trägt ihr Kind auf dem Arm. Beide stehen vor einem Haus.
Familie Lehing, 1934