(Letzte) Lebenszeichen

Poststapel

An einigen Zielorten von Deportationen

war es Verfolgten erlaubt, Post zu schreiben und zu empfangen. Trotz strenger Vorgaben und Zensur ermöglichen uns diese Postkarten heute Einblicke in die Gefühlswelt der verschleppten Hamburgerinnen und Hamburger: ihre Hoffnungen, Ängste, Sorgen, Heimweh und Sehnsucht nach befreundeten und verwandten Menschen.

Im Staatsarchiv Hamburg befinden sich über 350 Postkarten aus verschiedenen Ghettos und KZs, die Hamburg erreichten. Einige davon konnten nicht mehr zugestellt werden. Oft, weil die adressierten Menschen schon selbst deportiert worden waren.

Die Karten blieben der Hamburger Bevölkerung nicht verborgen: Sie befanden sich im normalen Postverkehr. Postboten stellten diese direkt zu.

Einige Karten wurden nie aus den Ghettos oder Konzentrationslagern abgeschickt und blieben in den dortigen Poststellen zurück. Darunter auch über 200 nach Hamburg adressierte Karten aus dem Ghetto Litzmannstadt. Diese befinden sich heute im Archiv im polnischen Łódź.

Betroffen von den Deportationen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager waren über 8.000 Sintize, Sinti, Romnja und Roma sowie Jüdinnen und Juden aus Hamburg und Norddeutschland. Für die meisten von ihnen begann der Transport am Hannoverschen Bahnhof.

 

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