Nicole Mettbach

Nicole Mettbach steht am Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“
Nicole Mettbach am Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“, 2023 (Foto: Miguel Ferraz Araújo)
„Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass der Hannoversche Bahnhof nicht nur ein Denkmal ist, sondern, dass die ganzen Opfer jetzt einen Namen bekommen haben. Es gibt nicht für jeden Menschen ein Grab. Viele meiner Familienmitglieder sind verschollen und für tot erklärt worden und dort gibt es wenigstens eine Erinnerung an sie, dass es diese Menschen auch gegeben hat.“

Nicole Mettbach ist die Enkelin von Moni und Martha Mettbach. Sie wurden als Kinder von der Kriminalpolizei festgenommen und zusammen mit 1000 Sintize, Sinti, Romnja und Roma, darunter viele Familienmitglieder, am 20. Mai 1940 vom Hannoverschen Bahnhof in das Zwangsarbeitslager Belzec deportiert. Dort mussten sie schwere Zwangsarbeit leisten. Nicole Mettbachs Großeltern überlebten mehrere Konzentrationslager und kehrten nach Kriegsende nach Hamburg zurück.

Schon in ihrer Kindheit waren die traumatischen Erfahrungen der Großeltern immer präsent. Sie sprachen jedoch kaum darüber. Erst nach dem Tod ihrer Großeltern recherchierte Nicole Mettbach unter anderem im Staatsarchiv Hamburg zur Geschichte ihrer Familie. Sie fand heraus, dass über 59 ihrer Verwandten deportiert und viele davon ermordet worden sind. Nicole Mettbach ist es besonders wichtig, die Geschichte hinter den Namen weiterzuerzählen.

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Porträtaufnahmen von Moni und Martha Mettbach, ca. 1953
Moni und Martha Mettbach, ca. 1953