Stine, Leefke und Markus
„Für uns ist dies ein Ort zum Verstehen und Fühlen. Für Opa ist es ein Ort zum Trauern, der mit vielen Emotionen verbunden ist. Opa, Papa, hatte nie einen Ort, an dem er seiner Mutter nahe sein und Abschied nehmen konnte. Wir spüren, wie der Lohsepark für ihn zum Friedhof und die Namenstafel zum persönlichen Grabstein von Irmgard und ihrem Ehemann Karl wurde.“
Markus ist der Enkel, Stine und Leefke sind die Urenkelinnen von Irmgard Posner. Sie wurde am 8. November 1941 vom Hannoverschen Bahnhof in das Ghetto Minsk verbracht. Markus‘ Vater Michael war sieben Jahre alt, als seine Mutter Irmgard und sein Stiefvater Karl Posner von der Hamburger Gestapo deportiert und von der SS ermordet wurden. Michaels Mutter bemühte sich vor ihrer Verschleppung, Michael vor der Deportation zu schützen. Es gelang ihr mithilfe eines Netzwerks aus mehreren Personen, ihn in der Kinderlandverschickung unterzubringen.
Lange Zeit konnte Michael mit seiner Familie nicht über die traumatischen Erfahrungen in seiner Kindheit und den Verlust seiner Mutter sprechen. Erst als Rentner änderte sich dies. Im Jahr 2015 übergab er einen Koffer mit Briefen seiner Mutter aus der Zeit vor ihrer Deportation an das Archiv der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Stine, Leefke und Markus besuchen gemeinsam mit ihrem Opa und Vater regelmäßig den Gedenkort, um an dessen Mutter und Stiefvater zu erinnern.